
Hallo, ich bin Sophie und ich habe ein Pflanzen Problem. Nein, Spaß. Ich finde nicht, dass es ein Problem ist (mein Freund ist da etwas anderer Meinung). Ich liebe es einfach, von der Natur umgeben zu sein. Ein Waldspaziergang beispielsweise entspannt mich maximal und deshalb hole ich mir diese Entspannung in Form von Zimmerpflanzen auch gern ein Stück weit zu mir in die Wohnung. Über die Jahre hat sich da auch so einiges angesammelt und mittlerweile sind es sicher über 40 Pflänzchen, die bei mir wohnen.
Und ja, so viele Pflanzen sind auch eine Menge Arbeit, die gehören ja schließlich alle gepflegt und gegossen. Aber genau diese Arbeit, nämlich das „sich um etwas Kümmern“, bereitet mir unglaublich viel Freude. Für mich hat das schon etwas richtig Meditatives. Egal ob gießen, abstauben, düngen, zurückschneiden, umtopfen oder einfach nur ein bisschen mit Wasser besprühen, das ist für mich richtig entschleunigend und hilft mir, mehr im Moment zu sein. Und wenn ich dann wieder mal ein neues Blatt an einer Pflanze entdecke, hat sich die Arbeit auch richtig gelohnt und ich freue mich besonders.
Corona und die Pflanzenwelt
Im letzten Jahr hat die Zimmerpflanzen-Welt einen richtigen Boom erlebt. Gerade durch die Corona Pandemie, so scheint es zumindest, sind immer mehr Menschen auf den Geschmack gekommen. Vielleicht liegt es daran, dass die Leute gezwungenermaßen mehr Zeit zuhause verbracht haben und nach neuen Hobbys gesucht haben? Oder aber weil Spaziergänge und Ausflüge in die Natur nicht immer möglich waren und man versucht hat, sich das Grün so nachhause zu holen? Ich finde diese Entwicklung in der Pflanzenwelt auf jeden Fall super, denn Zimmerpflanzen haben durchaus positive Effekte auf ihre Besitzer.
Wieso Zimmerpflanzen?
Neben der extra Aufgabe und dem „meditativen Kümmern“, wie ich es vorher beschrieben habe, können Pflanzen Wohnräume gemütlicher und einladender wirken lassen. So entspannt es sich zuhause besser und wir können unsere Batterien besser aufladen. Ausserdem gibt es auch einige Pflanzen, die die Luft „reinigen“ und so für „besseres Atmen“ in den eigenen vier Wänden sorgen. Manche Pflanzen, wie Kräuter zum Beispiel, haben den zusätzlichen Vorteil, dass man sie zum Kochen oder für Tees (aber auch für Putz- und Waschmittel oder Kosmetik) verwenden kann.
Aber jeder, der sich schonmal als Hobbygärtner versucht hat und eine oder mehrere Zimmerpflanzen auf dem Gewissen hat weiß: Pflanzen-Pflege muss gelernt sein. Deswegen gebe ich euch heute eine kleine Einführung ins Thema Pflanzen und präsentiere euch mein „Zimmerpflanzen A-Z für Einsteiger„!
Zimmerpflanzen A-Z für Einsteiger: Tipps Anfänger
Richtig gießen
Die meist-gemachten Fehler, wenn es um Zimmerpflanzen geht, passieren unter anderem beim Gießen. Es kursiert der weitverbreitete Fehlglaube, dass es reichen würde, einmal alle paar Tage ein bisschen Wasser in die Töpfe zu kippen. Frei nach dem Motto „Sonntag is Gieß-Tag“. Das geht aber meistens schief. Der Grund dafür ist folgender: Unterschiedliche Pflanzen brauchen unterschiedlich viel Wasser. Außerdem variiert der Wasserverbrauch von individuellen Pflanzen ja nach Jahreszeit, Wetter, Standort, etc. Zu häufiges Gießen führt zu übernässter Erde und das kann die Wurzeln faulen lassen. Wenn es erst mal zum sogenannten „Root Rot“ gekommen ist, überleben die Pflanzen meistens nicht. Deshalb gilt: zuerst nachkontrollieren ob die Pflanze Wasser braucht, bevor man gießt! Hier am besten mit dem Finger ein paar Zentimeter in die Erde bohren, um zu erkennen, wie trocken die Erde bereits ist.
Die meisten Pflanzen mögen es außerdem auch lieber, einmal sorgfältig getränkt zu werden und dann wieder auszutrocknen, anstatt ständig gegossen zu werden. Also am besten ordentlich Wasser reinkippen, der Erde und der Pflanze Zeit geben, das Wasser aufzusaugen, und dann das überschüssige Wasser, das sich unten im Topf gesammelt hat, wieder weggeben.
Pflanzenerde ist nicht gleich Pflanzenerde
Dieser Punkt geht Hand in Hand mit dem Gießen. Manche Pflanzen mögen es bekanntlich gern trockener (zum Beispiel Kakteen und Sukkulenten), andere Pflanzen leben lieber in leicht feuchtem Boden (Farne oder Korbmaranten). Und genau aus diesem Grund gibt es auch unterschiedliche Arten von Pflanzenerde. Diese unterschieden sich in ihrer Zusammensetzung und der daraus abgeleiteten Wasserspeicher-Kapazität. Die falsche Erde bedeutet also, dass die Pflanze zu wenig Nährstoffe bekommt, zu viel oder zu wenig Wasser zur Verfügung hat, oder auch die Wurzeln sich nicht optimal ausbreiten können.
Das richtige Licht
Wie auch bei der Erde gedeiht nicht jede Pflanze im gleichen Licht. Das ist in der Natur ja genauso. Während manche Pflanzen die direkte Sonne lieben, brauchen andere den schützenden Schatten, um die Blätter vor dem Verbrennen zu schützen (ja, auch Pflanzen können einen Sonnenbrand bekommen). Deswegen ist es sehr wichtig, Pflanzen an einen passenden Standort zu stellen. Nur weil also der Goldene Pathos am Fensterbrett toll aussieht, oder der Kaktus im fensterlosen Badezimmer über der Toilette gut hinpasst, heißt das noch lange nicht, dass sie dort überleben können.
Fehlende Nährstoffe
Nicht nur Menschen und Tiere müssen gewissen Nährstoffe zu sich nehmen, um zu überleben. Auch Pflanzen brauchen ein bisschen mehr, als nur Wasser, Sonne und Liebe, um richtig zu wachsen. Diese Nährstoffe finden Pflanzen in der Erde. Etwas, das viele Leute vergessen, ist die Pflanzen zu düngen. Blumentöpfe bieten begrenzten Platz und so auch begrenzte Nährstoffe, deshalb ist es super wichtig, Zimmerpflanzen immer wieder zu düngen. Achtung: Düngen nur im Sommer, wenn die Pflanzen wachsen. Die meisten Pflanzen legen nämlich eine Art Winterschlaf ein und da kann Überdüngung zum echten Problem werden.
Luftfeuchtigkeit
Pflanzen ziehen das Wasser nicht nur aus der Erde, sondern auch aus der Luft. Deshalb ist es auch wichtig, Pflanzen die richtige Luftfeuchtigkeit zu bieten. Hier gilt wieder: Manche mögen es trocken, manche feucht und tropisch. Hier empfiehlt es sich jene Pflanzen, die eine ähnlich hohe Luftfeuchtigkeit benötigen (wie etwa Korbmaranten) zusammenzustellen und einen Luftbefeuchter in der Nähe einzuschalten.
Jede Pflanze hat ihre eigenen Bedürfnisse
Das bedeutet, dass man ein bisschen recherchieren sollte, bevor man einfach in die nächste Gärtnerei fährt, um sich eine toll aussehende Staude zu kaufen und die wahllos irgendwo in der Wohnung zu platzieren. Ein erster Anhaltspunkt dazu, was ein Pflanze benötigt, ist sich zu informieren, unter welchen Bedingungen sie denn in freier Wildbahn vorkommt. Beispiel: Tropenpflanzen brauchen zum Beispiel mehr Wasser und nicht ganz direkte Sonne, während Pflanzen, die in trockenen Gegenden wachsen, seltener gegossen werden müssen. Macht Sinn, oder? Außerdem ist es auch hilfreich zu recherchieren, ob es sich um eine Hänge- oder Kletterpflanze handelt. Hier sollte man nämlich ausreichend Platz, beziehungsweise Rankhilfen zur Verfügung stellen.
Wo kann ich mich am besten informieren?
Ihr könnt zum Beispiel im Blumenladen um Hilfe fragen. Eine meiner Lieblingsressourcen ist außerdem die „Plantfluencerin“ Amanda Switzer vom Blog und YouTube Kanal Planterina. Auf ihrem Blog findet ihr zu jeder Pflanzenart einen super hilfreichen „How-to“ Guide mit allen wichtigen Infos, die ihr wissen müsst, um der jeweiligen Pflanze optimale Verhältnisse zu bieten.
